am Mo., 28.6.2021 um 11 Uhr wurden vor der Gedenktafel des St. Pauli-Archivs in der Schmuckstraße Ecke Talstraße 13 Stolpersteine für chinesische Männer verlegt.
Und da in diesem Zusammenhang der 6.000ste Stolperstein in Hamburg verlegt wurde, erschien auch der Kultursenator und der chinesische Generalkonsul, die jeweils kurzen Reden hielten. Lars Amenda, der sich seit über 20 Jahren mit der Geschichte und Verfolgung der chinesischen Migranten in Hamburg beschäftigt, gab eine kurze Erläuterung zur sog. Chinesen-Aktion am 13.5.1944, bei der 129 Männer im Umfeld der Schmuckstraße verhaftet wurden. Inwieweit auch die 13 Männer unter ihnen waren, ist nicht eindeutig belegt. Sicher ist aber, dass sie in Gefängnissen oder in Lagern inhaftiert waren und infolgedessen ums Leben kamen.
Einer der Überlebenden, Chong Tin Lam, der Betreiber des Hongkong-Restaurants und -Hotels am Hamburger Berg, sprach aufgrund der traumatischen Erfahrung jahrelang kein Wort Deutsch. Er war – wie andere – „ein gebrochener Mann“, wie seine Tochter Marietta Solty sagte, die das Lokal ihres Vaters übernahm. Marietta Solty ist kürzlich verstorben. Ihre Stimme und ihre Erinnerung an die Verfolgung chinesischer Migranten und ihrer Partnerinnen wird fehlen. So bedarf es anderer Erinnerungszeichen – wie die nun existierenden 13 neuen Stolpersteine in der Schmuckstraße.